Bestandsaufnahme: Wie gut sind unsere Lehranstalten digitalisiert?

Was wir bereits wissen: Der Ist-Zustand an deutschen Schulen ist, was die Digitalisierung angeht, eher bescheiden. Zwar gibt es bereits Schüler und Schülerinnen, die im Unterricht regelmäßig mit mit Tablets arbeiten und deren Schulen gut mit WLAN vernetzt sind. Doch das ist eher die Ausnahme. Hier herrscht Handlungsbedarf: Zum einen, weil die Kinder von heute mit Smartphones, Tablets und WLAN aufwachsen und es gar nicht mehr anders kennen. Zum anderen, weil Schulen und Lehranstalten einen Bildungsauftrag haben. Und dazu gehört nun mal auch, den Kindern beizubringen, wie man richtig und verantwortungsvoll mit dem Internet umgeht.

Digitale Schulen sollten auch in einem technisch hochentwickelten Land wie Deutschland zur Normalität gehören. Das hat inzwischen auch die Regierung verstanden und hat Ende 2018 den sogenannten DigitalPakt Schule ins Leben gerufen. Das Ziel ist klar: Nämlich die Digitalisierung an allgemeinbildenden Schulen voranzutreiben und den Ausbau mit 5 Milliarden Euro zu fördern.

Einigung im Streit um den DigitalPakt Schule – was sich nun ändern könnte

An sich ist das eine gute Sache. Problematisch war bisher nur, dass sich die Bundesländer querstellten und eine Einigung somit nicht möglich war. Denn Bildung ist in Deutschland Aufgabe der Länder und nicht des Bundes – in diesem Fall zum Leidwesen der Schüler und Schülerinnen. Die notwendige Gesetzesänderung konnte also nicht vorgenommen werden – bis jetzt.

Das ist seitdem passiert:

  • 14.02.2019: Die Länder haben in der Sitzung des Bundesrates den Vermittlungsausschuss angerufen.
  • 20.02.2019: Der Vermittlungsausschuss hat dem Bundestag und Bundesrat einen Einigungsvorschlag vorgestellt.
  • 21.02.2019: Der Vorschlag wurde im Bundestag mit einer Zweidrittel-Mehrheit bestätigt.
  • 15.03.2019: Auch der Bundesrat stimmt dem Vorschlag zu.

Durch die Grundgesetzänderung, die Errichtung des Sondervermögens und den Abschluss einer Verwaltungsvereinbarung sind nun alle nötigen formalen Voraussetzungen zur Umsetzung geschaffen wurden. Dem DigitalPakt Schule steht nun also nichts mehr im Wege und die Umsetzung kann zügig starten.

Warum sind WLAN, Whiteboards und Tablets im Unterricht so wichtig?

Digitale Angebote werden heute vollkommen selbstverständlich genutzt. Die Algorithmen und Geschäftsmodelle, die dahinterstehen, werden dabei jedoch meist nicht verstanden. Gerade deshalb spielt die digitale Kompetenz eine so große Rolle. Schulen müssen über schnelles Internet und entsprechende Endgeräte wie Whiteboards oder Tablets verfügen. Dies ermöglicht den Schülern und Schülerinnen:

  • Selbstbestimmte und verantwortungsvolle Nutzung von digitalen Medien
  • Bessere Chancen am Arbeitsmarkt

Natürlich sorgen diese neuen Medien nicht automatisch für eine bessere Bildung. Doch sie begünstigen neue Lernformen, gegen die sich das Bildungssystem nicht wehren darf.

Unser Fazit:

Dass es beim DigitalPakt Schule nach all dem Hin und Her zu einer Einigung gekommen ist, ist eine erfreuliche Nachricht. Schulen im ganzen Land können Fördergelder beantragen und so in neue technische Geräte, stabiles WLAN und Qualifizierungen für den Lehrkörper investieren. Fraglich ist jedoch, ob eine Summe von 5 Milliarden Euro dafür wirklich ausreichend ist. Hinzukommt, dass die Digitalisierung ein fortlaufender Prozess ist, der in der nächsten Zeit sicher weitere Neuerungen und Innovationen mit sich bringt, die ebenfalls finanziert werden müssen.