Kostenlos surfen im Linien- und Fernverkehr – eine erste Bilanz

Internet spielt in unserem Leben eine wichtige Rolle. Natürlich ist es einfach viel praktischer, wenn wir unseren Alltag von unterwegs regeln können – sei es Öffnungszeiten eines Geschäftes checken, online einen Termin beim Arzt vereinbaren oder für den Besuch eines Restaurants eine Bewertung schreiben. Besonders wer tagtäglich viel Zeit in öffentlichen Verkehrsmitteln verbringt, sehnt sich danach, nicht permanent auf das eigene Datenvolumen zurückgreifen zu müssen. Zumal der Empfang – je nachdem, wo sich das Verkehrsmittel befindet – häufig auch zu wünschen übrig lässt.

Vor allem in den schnellen Fernzügen läuft das mobile Internet – nach anfänglichen Problemen – recht flüssig. Auch die Fernbus-Anbieter haben nachgezogen. Hier kann man bei den meisten Reisen ohne Probleme das WLAN nutzen und kostenlos surfen. Doch wie sieht es es eigentlich im Nahverkehr aus? Schließlich verbringen wir in der Regel deutlich mehr Zeit in Regionalbussen, Trams und U-Bahnen als im eher sporadisch genutzten Fernverkehr.

Online sein im Nahverkehr – lohnt sich die Umrüstung?

In nahezu ganz Deutschland experimentiert man zurzeit im regionalen Busverkehr mit der Bereitstellung von kostenlosem WLAN für die Fahrgäste. Meist werden die Systeme aktuell noch im Testbetrieb genutzt. Wenn das angebotene WiFi gut funktioniert und auch von den Mitfahrern positiv aufgenommen wird, ist zu überlegen, das Angebot dauerhaft anzubieten.

Allerdings ist dies mit Kosten verbunden: Die Düsseldorfer Rheinbahn zum Beispiel zahlt pro Bus 2000 Euro für die Umrüstung und weitere 1000 Euro Betriebskosten im Jahr. Dennoch sollten sich weder die Verkehrsverbünde noch die Busbetriebe selbst vor dieser Neuerung drücken, da die Verfügbarkeit von kostenlosem Internet heute einfach zu unserem Alltag gehört. Viele Anbieter rüsten gleich mehrfach auf und installieren zeitgleich USB-Anschlüsse oder digitale Fahrgastsysteme.

Und damit selbst das Warten auf den Bus erträglicher wird, werden auch immer mehr Haltestellen und Wartehäuschen modernisiert und unter anderem mit WLAN ausgestattet. Hier kann Ihnen zum Beispiel in Echtzeit angezeigt werden, wo genau sich der Bus zu diesem Zeitpunkt befindet, falls es zu Verspätungen kommt.

Doch wie kommt das WLAN eigentlich in den Bus?

Das funktioniert ähnlich wie mit dem Smartphone: Ein im Bus verbauter Router verbindet sich während der Fahrt mit Mobilfunkmasten in der Nähe. Diese funken das Signal dann in den WLAN-Router im Fahrzeug. Da der Bus permanent in Bewegung ist, kann es immer wieder zu Schwankungen im Empfang kommen. Doch vor allem in gut versorgten Stadtgebieten sollte eine stabile Verbindung problemlos möglich sein.

Unser Fazit: Ist eine solche technische Spielerei überhaupt nötig? Auf jeden Fall! Vielmehr sollte es sogar zum Standard werden – vor allem für die, die viel im Nahverkehr unterwegs sind. Bieten Verkehrsverbünde oder Busbetreiber noch nicht mal probeweise kostenloses WLAN für die Fahrgäste an, dann hängen sie dem aktuellen Standard weit hinterher.